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Leselernprozess

Der Leselernprozess beginnt mit der Fixierung der Augenbewegung auf Buchstabenzeichen und deren Verbindung im Gehirn zu den Lautwerten dieser Zeichen und – wiederum ein Prozess im Gehirn – deren Artikulation. Sein Fortschritt besteht darin, diese Zeichenfolge in eine rhythmische Sprechfolge zu übertragen und so eine Verbindung zur normalen gesprochenen Sprache herzustellen. Die kleinste rhythmische Einheit ist die Silbe, die bei der Leseentwicklung dann zu der normalen Aussprache einer Folge von betonten und unbetonten Silben führt. (Man spricht nicht alle Silben gleich stark – To-ma-te – sondern nur eine ist im Wort betont: To-ma-te.) Mit dem Erkennen, dass die Wörter, an denen man (leider) nicht die Aussprache sehen kann, rhythmisch gesprochen werden, ist die Verbindung zum schnellen Sinnverstehen vorhanden. Die Benennschnelligkeit der Silben ist somit eine Bedingung des Verstehens. Mit dem Wortlesen ist dann die Basis für das Lesen von Texten vorhanden und die Leseförderung kann sich mit der Verbesserung der Sinnentnahme beschäftigen. Sätze und Texte mit Fragen, mit Zeichnungsaufträgen, mit praktischen Aufgaben usw. sind die übenden Verfahren auf dieser Stufe des Leselernprozesses.

Da der Leselernprozess in diesen Stufen abläuft, muss auch in der Gestaltung von Leseübungen darauf Rücksicht genommen werden. Großdruck, Zeilenabstand, Silbengliederung, Wortzwischenräume, Zeilenlängen usw. sind zu beachten. Unser therapeutisches Lesematerial nimmt auf alle diese Gesichtspunkte Rücksicht.

Im Folgenden finden Sie einen Aufsatz zum Leselernprozess, den wir auf Legasthenie-Kongressen gehalten haben und der Ihnen einen guten Überblick über den Gesamtprozess gibt.

Den Aufsatz können Sie hier als pdf-Datei herunterladen.

 

Symptom-Fragebogen LRS Die Dekodierung beim Lesenlernen mit Aufgabensymbolen